Fraport AG
Frankfurt Airport Services Worldwide
60547 Frankfurt am Main
FRA Cargo-Team
Ihr zentraler Ansprechpartner für die Themen Fracht und Logistik
27. Juni 2025
Ob Impfstoffe, temperaturempfindliche Medikamente oder Biontech-Produkte: Am Frankfurt CargoHub sorgt ein fein abgestimmtes Netzwerk dafür, dass sensible Pharmaprodukte sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. In dieser Themenreihe begleiten wir Akteure entlang des gesamten Prozesses – auf der Straße, in der Abfertigungshalle und bis zum Flugzeug.
Pharmazeutika zu transportieren, gilt als Königsdisziplin der Luftfracht und ist zunehmend gefragt. Während Frankfurt Cargo Services (FCS) als größter airline-unabhängiger Frachtabfertiger am Flughafen Frankfurt für das allgemeine Frachtaufkommen in den kommenden Jahren mit einem Wachstum von ein bis drei Prozent rechnet, erwartet das Unternehmen für den Pharmabereich rund sechs Prozent Wachstum. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, setzt das Unternehmen auf zertifizierte Prozesse, digitale Dokumentation und vor allem auf eine Kapazitätserweiterung für Lagerung und Transport – auf das Vierfache. Murat Yildiz ist als Manager Special Handling bei FCS verantwortlich für die Abwicklung dieser besonders sensiblen Fracht.
Herr Yildiz, die Bedeutung der Pharmalogistik nimmt weiter zu – wie spüren Sie das bei FCS?
Wir merken den gestiegenen Bedarf ganz konkret. Im vergangenen Jahr haben wir rund 11.000 Tonnen sogenannter temperaturgeführter Pharmasendungen abgefertigt. In diesem Jahr rechnen wir mit etwa 18.000 Tonnen. Deshalb haben wir konkrete Pläne entwickelt, um die Flächen zu erweitern.
Wie sehen diese Pläne konkret aus?
Heute betreiben wir zwei temperaturgeführte Lager mit insgesamt rund 700 Quadratmetern Fläche – jeweils für die Bereiche 2 bis 8 Grad Celsius und 15 bis 25 Grad Celsius. Zusätzlich setzen wir mobile Anhänger zum Transport von Fracht ein. Damit schaffen wir übergangsweise zusätzliche Kapazitäten. Wir planen derzeit, unsere Fläche auf rund 3.000 Quadratmeter zu erweitern – direkt in unserer Abfertigungshalle. So verkürzen wir die Wege, können direkt im temperaturgeführten Bereich be- und entladen und können die Sendungen bis zur Übergabe an den Bodenabfertiger Fraport Ground Services im Kühlbereich belassen.
Wie sicher ist der Prozess dann noch?
Unsere Prozesse sind ja heute schon nach anerkannten Branchenstandards zertifiziert, wodurch wir höchste Qualität in unseren Abläufen gewährleisten. Durch die Erweiterung werden die Wege aber kürzer, was die Prozesse schneller macht und potenzielle Übergaberisiken reduziert. Denn je kürzer eine Sendung außerhalb der Kühlung ist, desto besser. Wir wollen diesen sogenannten „Exposure Time“-Punkt weiter senken. Wichtig ist uns auch, dass wir dabei sehr genau dokumentieren, was wann passiert. Jeden Schritt scannen wir, jeden Zeitstempel und jede Temperatur erfassen wir sie im System.
Wie genau läuft das ab?
Wenn ein Fahrzeug ankommt, überprüfen wir zunächst die Temperatur des Trailers und der Ware. Danach haben wir rund 45 Minuten Zeit, um alle Kontrollen durchzuführen – inklusive Röntgen – und die Sendung in den temperaturgeführten Bereich zu bringen. Alles wird digital festgehalten. So können wir später jederzeit nachvollziehen, wann und wo sich das Medikament befand. Von der Annahme bis hin zur Übergabe an Fraport für den Weitertransport aufs Vorfeld.
Gibt es besondere Herausforderungen im Tagesgeschäft?
Ja, insbesondere am Wochenende. Wenn andere ins Wochenende starten, beginnt bei uns die heiße Phase. Zwischen Freitagmittag und Samstagvormittag läuft ein Großteil der Exportsendungen auf. Dazu können kurzfristige Änderungen in Flugplänen oder fehlende Vorabinformationen kommen. Deshalb müssen wir extrem flexibel sein – und sind 24/7 für unsere Kunden da.
Genau hier zeigt sich auch, wie wichtig die Zusammenarbeit am Standort ist. Pharma funktioniert nicht im Alleingang. Der Flughafen ist ein System. Airlines, Fraport, Speditionen – wir hängen alle voneinander ab. Genau deshalb engagieren wir uns auch in der Air Cargo Community Frankfurt, um unsere Standards gemeinsam zu verbessern. Die Pandemie hat gezeigt, wie stark die Gemeinschaft ist. Letztlich nützt es keinem, wenn ein Glied der Kette ausfällt.
Weitere Informationen, Hintergründe und Stimmen aus der Air Cargo Community Frankfurt und dem Frankfurt PharmaHub finden Sie auf unserer Website:
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