Fraport AG
Frankfurt Airport Services Worldwide
60547 Frankfurt am Main
FRA Cargo-Team
Ihr zentraler Ansprechpartner für die Themen Fracht und Logistik
1. Juli 2025
Ob Impfstoffe, temperaturempfindliche Medikamente oder Biotech-Produkte: Am Frankfurt CargoHub sorgt ein fein abgestimmtes Netzwerk dafür, dass sensible Pharmaprodukte sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. In dieser Themenreihe begleiten wir Akteure entlang des gesamten Prozesses – auf der Straße, im Umschlaglager und bis zum Flugzeug.
5:00 Uhr morgens auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt. Während viele Menschen um diese Uhrzeit noch schlafen, beginnt für Stefanie Wenda und Gilbert Minnert die Frühschicht bei den Fraport Ground Services. Beide fahren empfindliche Fracht am größten PharmaHub Europas. Was sie noch nicht wissen: Sie werden heute einen Auftrag erhalten, der sogar Leben retten kann.
Sensible Fracht
Die heutige Pharma-Fracht muss anders behandelt werden als sonstige Fracht, denn es handelt sich um wichtige Medikamente und Impfstoffe. Diese sind oft empfindlich und häufig lebenswichtig. Ein Grad zu wenig und der Impfstoff ist unbrauchbar oder die geimpfte Person erhält keinen ausreichenden Schutz. Deshalb hat Stefanie Wenda schon ganz früh ihre Pharma-Schulung absolviert. Ihr Ausbilder: Gilbert Minnert, der seit zwölf Jahren Menschen wie sie zu Frachtfahrern ausbildet.
Gelernter Maschinenbauer, Zufallseinsteiger und am Flughafen Frankfurt geblieben wegen der Leute – so beschreibt Gilbert seinen Werdegang: „Die Crew war hier so cool und die Menschen so witzig. Es hat einfach gepasst.“, sagt er grinsend. „Es ist wichtig, dass wir so viele Leute wie möglich zum Thema Pharma schulen, denn hier kann man vieles falsch machen. Zum Beispiel muss die Temperatur am Transportfahrzeug richtig eingestellt werden und es darf beim Prüfen der Fracht kein Schaden übersehen werden“, erklärt er. Gilbert weiß, wovon er spricht, denn er arbeitet seit 35 Jahren als Frachtfahrer.
Seine ehemalige Auszubildende war im Einzelhandel tätig, bevor sie zum Flughafen kam. Den Wechsel hat Stefanie nie bereut: „Ich bin immer noch überglücklich hier“, sagt sie. Über ihre Ausbildung sagt Gilbert: „Hervorragend. Sie war immer engagiert und wollte sich gleich für den Bereich Pharma weiterqualifizieren. Daher war es mit ihr sehr einfach“.
„Pharma Inside“: Der Weg der Pharma-Sendungen
Für den heutigen Transport werden spezielle Thermotransporter, sogenannte KTT (kurz für Kühltransporttrailer) verwendet, die von Schlepperfahrzeugen gezogen werden. Die Kühltransporter werden für Temperaturen von -30 bis +30 Grad Celsius eingesetzt. So werden neben Impfstoffen auch manchmal wertvolle Kunstwerke bis zum Flugzeug transportiert. Auch sie reagieren empfindlich auf Wärme und Kälte. „Was wir auch transportieren, muss bei genau der richtigen Temperatur transportiert werden”, erklärt Gilbert. „Dabei darf die Temperatur nicht abweichen und die Kühlkette muss ununterbrochen bestehen. Die Information bei wie viel Grad die Fracht befördert werden muss, ist im Auftrag enthalten.“
Währenddessen schaut er auf sein Tablet, auf dem gerade ein Auftrag für ihn und Stefanie reinkommt. Die Aufgabe: der Transport eines Impfstoffs vom Umschlaglager zum Flugzeug. Der Thermotransporter für diesen Auftrag steht bereits auf dem Vorfeld bereit. Ein großer Anhänger, der durch die Aufschrift „Pharma Inside“ und ein Bild von einer Wissenschaftlerin im Labor hervorsticht.
06:00 Uhr – Gilbert und Stefanie koppeln den Anhänger gemeinsam an das Schlepperfahrzeug an. Jetzt muss die richtige Temperatur eingestellt werden, was Gilbert übernimmt. Bei sieben Grad muss der Impfstoff transportiert werden, draußen sind es 18 Grad. Das Einstellen der Temperatur geschieht an der Außenseite des Kühltransporters. „So sorgen wir dafür, dass die Temperatur bei exakt sieben Grad bleibt“, erklärt Stefanie und prüft routiniert die Anzeige. Alles in Ordnung.
Dann geht es los: Gilbert und Stefanie setzen sich in den Schlepper und fahren Richtung Süden des Flughafens ins Umschlaglager, wo sie den Impfstoff entgegennehmen. Sobald sie angekommen sind, überprüft Gilbert die Fracht, die schon in einem Pharmacontainer zur Abholung bereitsteht. Stimmt die Temperatur der Ladung? Stimmt die Temperatur, die auf der Sendung zu sehen ist mit der des KTT überein? Ist der Container, in dem sich der Impfstoff befindet, beschädigt?
Da alles passt, laden die zwei die sensible Fracht in den KTT. Gilbert und Stefanie machen sich damit auf den Weg zum Flugzeug, wo sie den Kühltransporter entladen. Nun wird der Pharmacontainer, in dem sich der Impfstoff befindet, an die Kollegen, die das Flugzeug abfertigen, übergeben. Der Auftrag ist für Gilbert und Stefanie um 07:30 Uhr erfolgreich abgeschlossen. Für den Impfstoff geht es von hier aus ins Flugzeug, mit dem die Reise nach Kanada weitergeht.
Frachtverladung rund um die Uhr
14:00 Uhr – für Stefanie und Gilbert endet ihre heutige Frühschicht. Nicht immer haben die beiden um diese Uhrzeit Feierabend. In ihrer nächsten Nachtschicht endet ihr Dienst erst lange, nachdem der letzte Flieger die Landebahn verlassen hat. Obwohl in Frankfurt ein Nachtflugverbot herrscht, muss sich in dieser Zeit um die Fracht gekümmert werden. „Viele denken, dass nachts nichts los ist am Flughafen“, erklärt Gilbert und fügt hinzu: „Wir haben zwar ein Nachtflugverbot, die letzten Flieger kommen auch um 23:00 Uhr rein. Das sind häufig Frachter. Die Ladung muss man dann nachts reinfahren. Die ersten Flieger gehen morgens um 05:00 Uhr raus. Für die muss die Fracht und Leergut bereitgestellt werden. Nachts ist für uns im Prinzip also genau so viel los wie tagsüber.“
Täglich begeistert Gilbert und Stefanie ihre Arbeit. „Wir unterstützen uns gegenseitig. Für mich ist es perfekt hier“, sagt Stefanie. Auch für Gilbert ist das Team ein wichtiger Aspekt der Arbeit. Und genau dieser Teamgedanke und das Engagement macht sie, und das gesamte Team, zu einem unverzichtbaren Teil des PharmaHubs am Flughafen Frankfurt.
Weitere Informationen, Hintergründe und Stimmen aus der Air Cargo Community Frankfurt und dem Frankfurt PharmaHub finden Sie auf unserer Website:
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