Die Community hinter Europas führendem PharmaHub: Lea Walther im Interview

Millionen lebenswichtiger Medikamente gehen Tag für Tag rund um die Welt. Und kein anderer Standort in Europa ist für den schnellen und sicheren Transport besser aufgestellt als unser Flughafen.

Welche Rolle die  Air Cargo Community Frankfurt e.V.  (ACCF) als unabhängiger Zusammenschluss von Luftfracht- und Logistikunternehmen am Standort dabei spielt, erklärt Lea Walther, Leiterin des Kompetenzteams Pharma der ACCF, im Interview.

So viel vorab: Die Projektarbeit in der Community spielt eine entscheidende Rolle. Sie lebt vom aktiven Engagement ihrer Mitglieder, die wiederum Raum für Austausch schafft, gemeinsames Lernen fördert und praxisnahe Lösungen ermöglicht, die den Standort Frankfurt als PharmaHub nachhaltig stärken.

  

Welche Herausforderungen gibt es beim Transport pharmazeutischer Produkte?

Um den hohen Sicherheitsanforderungen an Pharmatransporte gerecht zu werden, ist ein reibungsloses Zusammenspiel vieler Akteure erforderlich. Ein Beispiel ist die strenge Temperaturkontrolle über die gesamte Lieferkette hinweg. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, diese Schnittstellen durch klare Kommunikation und abgestimmte Prozesse zu optimieren.

Wie unterstützt das Kompetenzteam Pharma bei den bestehenden Herausforderungen?

Als neutrale Plattform bündeln wir die Interessen und das Know-how der Akteure entlang der gesamten Lieferkette. Hier arbeiten Airlines, Handling-Agenten, Speditionen, Fuhrunternehmen und Pharmaexperten gemeinsam daran, Prozesse zu optimieren, Wissen zu teilen und neue Standards zu setzen.

Wir helfen, indem wir Ansätze erarbeiten, um den Standort produktfokussiert weiterzuentwickeln. Dazu bringen wir die Akteure zusammen, teilen Wissen und treiben Innovationen gemeinsam voran – sei es durch Best-Practice-Sharing, Projektarbeit oder Veranstaltungen wie den Pharma Day, eine vom Kompetenzteam initiierte Veranstaltung zur Vernetzung von Pharmaindustrie und Logistik.

Diese gelebte Partnerschaft hier in Frankfurt ermöglicht nicht nur reibungslose Abläufe, sondern schafft auch Vertrauen in der Pharmaindustrie – ein zentraler Erfolgsfaktor in einem Markt, in dem Sicherheit und Qualität oberste Priorität haben.

An welchen spezifischen Projekten arbeitet ihr und was konntet ihr bereits erreichen?

Derzeit arbeiten wir daran, die Transparenz und Bekanntheit des Standorts zu fördern und den Pharma-Handlingsprozess in Frankfurt zu visualisieren. In der Vergangenheit konnten wir bereits wichtige Standards einführen. Eine Maßnahme bestand in der Entwicklung eines Leitfadens, der eine einheitliche Dokumentation von Temperaturanforderungen definiert. Gleichzeitig haben wir die Abläufe und Bestellprozesse spezieller Kühltransporter auf dem Vorfeld, sogenannte Cool Dollies, vereinfacht.

Als Kompetenzteam konnten wir darüber hinaus bei der Einführung einer Pharma-Zertifizierung unterstützen und so auch kleinen Unternehmen am Standort dabei helfen, internationale Qualitätsstandards zu erfüllen.

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